Gesundes Trinkwasser ist nicht selbstverständlich

Es gilt als das am besten kontrollierte Lebensmittel: Unser Trinkwasser. Das ist richtig, gilt aber mit Einschränkungen. Denn die Kontrolle endet dort, wo das Wasser ins Haus kommt. Ab hier sind Hausbesitzer selbst verantwortlich.
Ein häufiges Problem ist das so genannte Stagnationswasser. Steht Wasser längere Zeit über in den Armaturen, zum Beispiel in der Küche, kann es mit Schwermetallen wie Blei, Nickel aber auch mit Arsen belastet sein.

„Luft und Trinkwasser sind unsere wichtigsten Nahrungsmittel. Stehendes Wasser aus üblichen Armaturen zum Trinken sollte man eine Weile ablaufen lassen, um die Schadstoffkonzentration und damit Gesundheitsrisiken zu senken."
Helmut Köttner, Technischer Leiter Bereich Bau- und Umwelttechnik des Sentinel Haus Instituts
Babys, Schwangere und Allergiker besonders gefährdet

Ursache sind die Armaturen selbst. Sie bestehen aus Messing, dem häufig Blei hinzugefügt wird, weil es die Verarbeitung erleichtert. Dass das Problem auch bei Armaturen bekannter Hersteller auftritt, zeigt der Test der Stiftung Warentest vom Juli 2021: Fünf von 15 getesteten Armaturen sind gut, unter den mit „ausreichend“ oder „mangelhaft“ bewerteten, sind auch bekannte Marken. Blei sammelt sich im Körper an, behindert die Entwicklung des Gehirns. Deshalb sind Ungeborene, Babys und Schwangere besonders gefährdet. Nickel ist eines der stärksten Allergene, das zu wachsenden Problemen führen kann.
Einfach ablaufen lassen
Abhilfe ist zum Glück relativ einfach: morgens und nach längerem Stillstand das Wasser zum Trinken einfach so lange laufen lassen, bis die Temperatur sinkt. Dann erst Kaffeemaschine, Wasserkocher oder Trinkglas befüllen. Hier finden Sie weitere Tipps für gesundes Leben in einem gesunden Zuhause.